Daten und Fakten über das Thema Schilddrüse

Veröffentlicht in: Blog von "liz-gesundundfit", Ernährungsinfo | 0

So nach langem Warten kommt hier mein persönlicher Beitrag über Daten und Fakten zum Thema Schilddrüse. Hierbei war es mir wichtig, jeden meiner Kunden, Follower, Freunde und Bekannten, vor allem als Laien dies so zu erklären, dass es auch alle besser verstehen können.

Dieser Beitrag ist kein Ersatz für eine medizinische Behandlung und nicht ansatzweise ALLES über das Thema Schilddrüse und Hashimoto. Aber da ich im medizinischen Bereich gearbeitet habe, habe ich darüber schon viel gelernt und bilde mich stetig weiter fort um für mich und auch für euch mehr Wissen zu bekommen.

Wir fangen an mit dem Thema
„Möglich Symptome einer Schilddrüsenerkrankung“:
Wichtig vorab zu wissen ist, eine Schilddrüsenerkrankung, vor allem Hashimoto oder Basedow haben so viele unterschiedliche Symptome, weil jede Zelle in unserem Körper Schilddrüsen Rezeptoren hat. Also können ganz doof gesagt auch Fußschmerzen ein Symptom sein.
Leider gibt unser Krankenkassensystem dem Arzt mittlerweile nur noch ca. 5 Minuten pro Patient und dann fragen sich alle, wie man da noch einen Patienten auf den Kopf stellen soll. Deshalb ist es wichtig, sich selbst mit seinem Körper mittlerweile auseinander zu setzen und sich auch über viele Dinge vorher schon zu informieren. ABER nicht nur Dr. Google fragen, sondern wirklich sich ernsthaft auch auf medizinischen Seiten erkundigen.
Typische Symptome einer Schilddrüsenerkrankung wären:
– Kloß-, Druck-, Engegefühl im Hals
– Räusperzwang
– Tastbarer Knoten am Hals
– Schlut-Atemstörung
– Sichtbare Wölbung am Hals

Typische Symptome bei einer Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion)
– Herzrasen
– Gereiztheit
– Zittern
– Durchfälle
– Gewichtsverlust

Typische Symptome bei einer Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion)
– Müdigkeit
– Abgeschlagenheit
– Depression
– Verstopfung
– Gewichtszunahme

Was sind denn eigentlich die Aufgaben der Schilddrüse?
– Sie ist eine Hormondrüse – sogar die Größte unseres Körpers.
– Sie ist eine Energiezentrale und kann die Organe aktivieren und auch hemmen.
– Sie produziert die Schilddrüsenhormone Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4, Tetrajodthyronin).

Und was beeinflussen diese Hormone in ihrer freien Form (fT3,fT4)?
– geistige Leistungsfähigkeit
– Seelisches Wohlbefinden
– Energieverbrauch einschließlich Regulierung der Körperwärme
– Bei Kindern: Geistige Entwicklung
– Bei Kindern: Körperlicher Wachstum
– Und auch die Aktivität von:
* Herz
* Kreislauf
* Muskeln
* Magen
* Darm
* Fettgewebe
* Haut
* Sexualfunktionen

Wie kann man die Schilddrüse denn untersuchen?
– Über ein Blutbild (Laborwerte: TSH, fT3, fT4, MAK, TRAK)
– Über eine Ultraschalluntersuchung
– Über eine Schilddrüsenszintigraphie (Dies wird aber eher bei Knoten gemacht oder wenn der Arzt noch weiter ins Detail gehen möchte)

Doch Achtung!
Das Problem an einer Schilddrüsenuntersuchung ist folgendes:
Hast du einen akuten Schub (Bei Hashimoto zum Beispiel) Dann ist das deutlich erkennbar. Aber geht es dir gerade gut, kannst du trotz allem eine Schilddrüsenerkrankung haben. Diese kann aber aktuell nicht über eine Untersuchung erkannt werden.
Nun hatte ich leider schon oft die Situation:
Patient geht es schlecht, Verdacht Schilddrüse, braucht aktuell einen Termin, Hausarzt lehnt eine ausführliche Untersuchung ab (wegen Kosten) oder kommt nicht weiter, Endokrinologe bekommt man einen Termin in einem halben Jahr. Bis dahin ist der Schub vorbei und der Patient geht mit der Diagnose, alles sei in Ordnung.
Daher empfehle ich in solchen Situationen zumindest einen Selbsttest schon vorab zu machen. Dann hat man in einer eventuellen Akutsituation auch aktuelle Werte.
Den Test könnt ihr gerne auch über mich beziehen. (Da bekommt ihr sogar noch zusätzlich mind. 15 % Rabatt, also einfach mich anschreiben)
Hier einmal den Link dazu:
Hashimoto Test – Hinweis auf Schilddrüsenunterfunktion | cerascreen
oder
Schilddrüsen Test – fT3-, fT4- und TSH-Wert messen | cerascreen

Was kannst du kostengünstig selbst noch tun?
Mundtemperatur messen:
Hier misst du an drei aufeinander folgenden Tagen (Bestenfalls in den ersten drei Zyklustagen), 4 x am Tag die Mundtemperatur:
Morgens nach dem Aufstehen,
gegen 11 Uhr,
gegen 16 Uhr und
abends vor dem Einschlafen.
Hier sind die Normwerte dazu:
36,3 °C-37,3°C
Wenn du in diesem Bereich dich bewegst, produziert deine Schilddrüse ausreichend Hormone und die Zielzellen in den Organen sind gut versorgt.

Wenn die Werte im unteren Bereich oder darunter liegen gehen wir davon aus, dass die Schilddrüse in einer Unterfunktion ist, wie bei Frauen und Männer mit einer Hypothyreose oder Hashimoto-Thyreoiditis. Die Menschen frieren dann, habe vielleicht eine verlangsamte Verdauung, Haarausfall und fühlen sich schlapp.

Werte im oberen Bereich von 37.3°C und höher kommen gerne bei Menschen mit einer Hyperthyreose und dem Morbus Basedow vor.

Und dann kann es sein, dass die Werte stark schwankend sind. Also mal 35.8°C, mal 36.5°C und dass über die drei gemessenen Tage hinweg. Dieses Schwanken kann ein Hinweis auf die Nebennieren sein, die u.a. das Stresshormon Cortisol herstellen.

Auch hier kannst du dich dann wieder dahingehend untersuchen lassen oder über mich einen Cortisol Test bestellen:
Cortisol-Test – Cortisolspiegel Zuhause messen | cerascreen

Nun zu den einzelnen Laborwerten nochmal genauer:
TSH (Thyreotropin)
Dies ist der bekannteste und auch kostengünstigste Wert.
ABER dieser wird nicht von der Schilddrüse produziert, sondern von der Hirnanhangsdrüse.
Dieses Hormon ist tatsächlich dafür zuständig, die Schilddrüse daran zu erinnern zu arbeiten damit dann die Schilddrüsenhormone T4 und T3 zu bilden.
Zusätzlich ist dieser Wert leicht beeinflussbar durch zum Beispiel Stress und wer hat heute keinen Stress.

Was bedeuten erhöhte TSH Werte?
Erhöhte TSH-Werte beruhen darauf, dass die Hypophyse (Hirnanhangsdrüse) vermehrt TSH freisetzt, da die Schilddrüse nicht genügend Hormone bilden kann – in diesem Fall handelt es sich um eine Schilddrüsenunterfunktion. (Ja zu viel TSH ist eine Unterfunktion)
Diese kann durch mehrere Faktoren bedingt sein.
Stell dir daher folgende Fragen:
– Nimmst du Medikamente wie Thyreostatika (Ein Thyreostatikum ist ein Medikament, das die Sekretion und/oder die Synthese von Schilddrüsenhormonen hemmt) oder Zytokine (Zytokine sind Peptide/Proteine von etwa 100–200 Aminosäuren, die von fast allen kernhaltigen Körperzellen – ein- schließlich Zellen des Immunsystems – sezerniert werden) ein, die bei einer Schilddrüsenüberfunktion oder Morbus Basedow eingesetzt werden?
– Wurdest du an der Schilddrüse operiert?
– Hattest du eine Radiojodtherapie, die bei Schilddrüsenerkrankungen durchgeführt werden?
– Ernährst du dich Jod und/oder selenarm? Oder hast du diese Nährstoffe schon einmal prüfen lassen?
(wenn nein, entweder bei deinem Arzt gerne einmal prüfen lassen oder über mich folgendes bestellen lassen)
Jodmangel Test – Schilddrüsenfehlfunktionen vorbeugen | cerascreen
Selenmangel-Test für Zuhause | cerascreen
– Ist dein Gewicht und BMI über den jeweiligen Empfehlungen?

Es werden auch gelegentlich bei bestehenden Erkrankungen erhöhte TSH-Werte beobachtet:
– Depressionen
– Diabetes mellitus Typ 1
– Zöliakie
– Morbus Addison
– Niereninsuffizienz

Info: Wenn du an keinen Beschwerden leidest, aber deine TSH Werte erhöht sind, solltest du diese innerhalb von vier bis acht Wochen erneut prüfen lassen. Ebenfalls können Störungen in der Hypophyse dazu beitragen, dass vermehrt TSH gebildet wird (sekundäre Schilddrüsenüberfunktion). In solchen Fällen sollte dies von einem Schilddrüsenspezialist nochmal genauer geklärt werden.

Was bedeuten erniedrigte TSH Werte?
Häufig sind niedrige TSH Werte auf Probleme in der Hypophyse zurückzuführen. Diese bildet daraufhin weniger TSH, weswegen die Schilddrüse weniger Hormone produzieren kann.

Durch die Messung der Schilddrüsenhormone T4 und T3 kann Aufschluss darüber gewonnen werden, ob es sich um eine primäre oder sekundäre Schilddrüsenerkrankung handelt. Bei bestimmten Erkrankungen wie einer zentralen Schilddrüsenunterfunktion oder-Überfunktion macht es Sinn, weitere Parameter zu messen.

Freies T3 ist die ungebundene Form des Hormons Trijodthyronin (T3), welches aus T4 gebildet wird. Es handelt sich hierbei um das biologisch wirksamste Schilddrüsenhormon.
Freies T4 ist die ungebundene Form des Hormons Thyroxin (T4), welches in der Schilddrüse gebildet wird.

Thyroxin, kurz T4, wird gebildet, sobald die Konzentration von T4 im Blut sinkt. Daraufhin setzt die Hypophyse TSH frei: Die Schilddrüse leitet die T4 Produktion ein. Das T4 wird in die biologisch wirksame Form Trijodthyronin, T3, umgewandelt. Schilddrüsenhormone regen in der Kindheit das Wachstum an, steuern den Blutzucker und Fettstoffwechsel, regulieren die Herzfrequenz und steigern den Energieumsatz. Die freien Formen, freies T4 und freies T3 sind die biologisch aktiven Hormone, die direkt ihre Wirkung im Organismus entfalten.
Wenn TSH erniedrigt ist, aber fT4 und fT3 stark erhöht sind, liegt eine primäre Schilddrüsenüberfunktion vor- das heißt, dass die Schilddrüse eigenständig hohe Mengen an Schilddrüsenhormonen bildet. Im Falle, dass alle drei Parameter erhöht sind, könnte es sich um eine sekundäre Schilddrüsenunterfunktion handeln. In beiden Fällen können Beeinträchtigungen der Hypophyse eine mögliche Ursache darstellen

Im Normalfall bildet das Immunsystem spezielle Eiweiße (Antikörper), um Fremdkörper im Organismus auszuschalten. Bei Hashimoto-Thyreoiditis handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, bei der sich das Immunsystem gegen die Schilddrüse richtet. Es bildet Antikörper, die das Enzym Thyreoperoxidase (TPO) und das Protein Thyreoglobulin angreifen und die in ihren Funktionen eindämmen. TPO und Thyreoglobulin werden in der Schilddrüse gebildet: Sie spielen eine wichtige Rolle in der Bildung der Schilddrüsenhormonen.

Thyreoperoxidase-Antikörper (TPO-AK) sind bei Autoimmunerkrankungen, die die Schilddrüse betreffen, erhöht.

Thyreoperoxidase ist ein Enzym in der Schilddrüse, welches nach der Aktivierung vom Hormon TSH, die Bildung der Schilddrüsenhormone T4 und T3 in Gang setzt. Liegt eine Hashimoto-Thyreoiditis vor, bildet das Immunsystem Antikörper gegen dieses Enzym. Daraufhin wird es in seiner Funktion gehemmt: Die Bildung von Schilddrüsenhormonen kann abnehmen, womit eine Unterfunktion des Organs einhergehen kann

Erhöhte Thyreoperoxidase-Antikörper (TPO-AK) können auf eine typische Form von Hashimoto-Thyreoiditis hindeuten.
Antikörper gegen Thyreoglobulin (TAK) werden ebenfalls bei Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse vermehrt gebildet. Wenn diese erhöht sind, kann dies auf eine andere Form von Hashimoto-Thyreoiditis hindeuten.

Das Protein Thyreoglobulin ermöglicht ebenfalls die Bildung der Schilddrüsenhormone T4 und T3, indem es an deren Ausgangsstoffen das Spurenelement Jod bindet. Im Falle einer Hashimoto-Thyreoiditis können Antikörper gebildet werden, die die Funktion von Thyreoglobulin einschränken. Infolgedessen kann das Protein die Bildung der Hormone nicht weiterhin gewährleisten, wodurch sich die Schilddrüse auf eine Unterfunktion einstellen muss.

Lasse dich niemals nur von Laborwerten leiten im Thema Schilddrüse, denn das TSH kann auch super sein und die Schilddrüse funktioniert trotzdem nicht so wie sie soll. Daher ist es immer wichtig, Symptome abzufragen und auch die Mundtemperatur zu messen.

Quellen:
1) Pschyrembel Online
2) Cerascreen
3) Der Mensch (Anatomie und Physiologie)
4) Medumio Akademie (Hashimoto und Schilddrüse)