✨Histamin und Histaminintoleranz✨

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Was ist Histamin?

Histamin ist ein biogenes Amin, das im Körper als Botenstoff eine wichtige Rolle spielt. Es wird in verschiedenen Geweben des Körpers gebildet, insbesondere in Mastzellen und Basophilen. Histamin ist an mehreren physiologischen Prozessen beteiligt, darunter:

  • Regulation des Immunsystems: Histamin wird als Teil der Immunantwort bei Entzündungen und Allergien freigesetzt.
  • Mediierung von allergischen Reaktionen: Bei einer allergischen Reaktion, wie etwa einer Pollenallergie, werden Histamine freigesetzt, was zu typischen Symptomen wie Juckreiz, Hautrötungen und Nasenschleimhautreizungen führt.
  • Regulation der Magensäureproduktion: Histamin fördert die Produktion von Magensäure, die für die Verdauung notwendig ist.
  • Neurologische Funktionen: Im Gehirn wirkt Histamin als Neurotransmitter und ist an der Regulierung des Schlaf-Wach-Rhythmus, der Wachsamkeit und der Stimmung beteiligt.

Was ist Histaminintoleranz?

Eine Histaminintoleranz (auch Histaminunverträglichkeit genannt) ist eine Stoffwechselstörung, bei der der Körper überschüssiges Histamin nicht richtig abbauen kann. Normalerweise wird Histamin im Körper von speziellen Enzymen wie Diaminoxidase (DAO) und Histamin-N-Methyltransferase (HNMT) abgebaut. Bei Menschen mit Histaminintoleranz ist entweder die Aktivität dieser Enzyme reduziert oder die Fähigkeit des Körpers, Histamin abzubauen, ist eingeschränkt.

Die Ursache für diese Störung kann genetisch bedingt sein, oder sie kann sich aufgrund von Erkrankungen wie Darmerkrankungen (z.B. Reizdarmsyndrom, Zöliakie) oder durch die Einnahme bestimmter Medikamente entwickeln, die die DAO-Aktivität hemmen (z.B. Antidepressiva, Schmerzmittel oder Blutdruckmedikamente).

Warum haben manche Menschen eine Histaminintoleranz?

Die Ursachen einer Histaminintoleranz sind vielfältig und nicht vollständig geklärt, jedoch lassen sich einige Faktoren identifizieren, die das Risiko erhöhen können:

  1. Enzymmangel oder -fehlfunktion: Der Hauptfaktor ist eine unzureichende Aktivität des Enzyms Diaminoxidase (DAO), das für den Abbau von Histamin verantwortlich ist. Ohne ausreichend DAO kann der Körper das Histamin, das über die Nahrung aufgenommen oder im Körper gebildet wird, nicht richtig abbauen.
  2. Darmgesundheit: Erkrankungen des Verdauungssystems, wie etwa das Reizdarmsyndrom, können die Aktivität des DAO-Enzyms verringern und so eine Histaminintoleranz begünstigen. Auch eine gestörte Mikrobiota im Darm, die die Histaminproduktion beeinflusst, kann eine Rolle spielen.
  3. Medikamenteneinnahme: Einige Medikamente, wie etwa Antidepressiva, Schmerzmittel (wie Aspirin) oder blutdrucksenkende Mittel, können die DAO-Aktivität hemmen und so die Histaminaufnahme im Körper erhöhen.
  4. Alkoholkonsum: Alkohol, insbesondere Rotwein, enthält hohe Mengen an Histamin und fördert die Freisetzung von körpereigenem Histamin. Zudem kann Alkohol die DAO-Aktivität beeinträchtigen, was bei Betroffenen zu einer verstärkten Wirkung von Histamin führt.

Wie äußert sich eine Histaminintoleranz?

Die Symptome einer Histaminintoleranz sind sehr vielfältig und ähneln häufig denen von Allergien oder anderen chronischen Erkrankungen. Sie können sofort nach der Aufnahme von histaminhaltigen Nahrungsmitteln oder Getränken auftreten oder mit Verzögerung bis zu mehreren Stunden nach dem Konsum. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

  1. Hautreaktionen:
    • Juckreiz
    • Rötungen oder Nesselsucht (Urtikaria)
    • Schwellungen (z.B. an Gesicht, Lippen oder Augen)
  2. Verdauungsprobleme:
    • Bauchschmerzen
    • Blähungen
    • Durchfall oder Verstopfung
    • Übelkeit
  3. Kopfschmerzen und Migräne:
    • Viele Betroffene berichten, dass sie nach dem Verzehr histaminhaltiger Lebensmittel verstärkt Kopfschmerzen oder Migräneattacken haben.
  4. Atemwegsbeschwerden:
    • Nasenverstopfung oder -laufen
    • Asthmaartige Symptome (z.B. Atemnot, Husten)
  5. Kardiovaskuläre Symptome:
    • Herzrasen oder Herzklopfen
    • Schwindel
  6. Neurologische Symptome:
    • Schlafstörungen
    • Reizbarkeit
    • Müdigkeit